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„Auge um Auge“ – so titelt der „Spiegel“ 2020, um Vergeltung im Konflikt zwischen Iran
und den USA zu beschreiben. Damit greift das Magazin auf ein Vorurteil über alttestamentliche
Texte zurück, das weit verbreitet ist: „Auge um Auge“ wird häufig als selektives
alttestamentliches Zitat verwendet, um auf eine Rachsucht hinzuweisen, die sich vermeintlich i
m Alten Testament spiegele. Im Rahmen der Fortbildung beschäftigen wir uns kritisch mit
diesem Vorurteil. Dafür nehmen wir die alttestamentliche Textgrundlage Ex 21,22-25 in den
Blick, gehen auf Mt 5,38-41 ein und überlegen gemeinsam, was „ein Auge als Ersatz für ein
Auge“ eigentlich bedeutet.
Dieses Vorurteil der Rachsucht bezieht sich jedoch nicht nur auf das Alte Testament. Vielmehr
hat „Auge um Auge“ eine stark antisemitische Wirkungsgeschichte entfaltet: Der Topos des
„rachsüchtigen Juden“ wird zum klassischen antisemitischen Stereotyp; Jüdinnen:Juden wird
zugeschrieben, rachsüchtig, unversöhnlich und nachtragend zu sein. Aufgabe christlicher
Theologie und des Religionsunterrichts ist es, sich gegen Antisemitismus zu positionieren.
Wir erarbeiten in dieser Fortbildung daher anhand des Beispiels von Ex 21,22-25, welche Rolle dem
Bibelunterricht dabei zukommen kann und wie eine antisemitismuskritische Lektüre
biblischer Texte funktioniert.
TheoWEB
Kooperationsveranstaltung der Bistümer Würzburg, Eichstätt und Bamberg TheoWEB
mit den Universitäten
Referentin: Jana Hock,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für alttestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg
Verantwortliche: Katharina Rust