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TheoWEB:„Auge um Auge“? Antisemitismuskritische Lektüre biblischer Texte

Datum:
Termin: 18.3.26 16:00 - 18:00
Art bzw. Nummer:
Online
Von:
Katharina Rust
Ort:

Online - den Link erhalten Sie nach Anmeldung.

 

„Auge um Auge“ – so titelt der „Spiegel“ 2020, um Vergeltung im Konflikt zwischen Iran 
und den USA zu beschreiben. Damit greift das Magazin auf ein Vorurteil über alttestamentliche 
Texte zurück, das weit verbreitet ist: „Auge um Auge“ wird häufig als selektives 
alttestamentliches Zitat verwendet, um auf eine Rachsucht hinzuweisen, die sich vermeintlich i
m Alten Testament spiegele. Im Rahmen der Fortbildung beschäftigen wir uns kritisch mit 
diesem Vorurteil. Dafür nehmen wir die alttestamentliche Textgrundlage Ex 21,22-25 in den 
Blick, gehen auf Mt 5,38-41 ein und überlegen gemeinsam, was „ein Auge als Ersatz für ein 
Auge“ eigentlich bedeutet. 
Dieses Vorurteil der Rachsucht bezieht sich jedoch nicht nur auf das Alte Testament. Vielmehr
hat „Auge um Auge“ eine stark antisemitische Wirkungsgeschichte entfaltet: Der Topos des
„rachsüchtigen Juden“ wird zum klassischen antisemitischen Stereotyp; Jüdinnen:Juden wird 
zugeschrieben, rachsüchtig, unversöhnlich und nachtragend zu sein. Aufgabe christlicher 
Theologie und des Religionsunterrichts ist es, sich gegen Antisemitismus zu positionieren.
Wir erarbeiten in dieser Fortbildung daher anhand des Beispiels von Ex 21,22-25, welche Rolle dem 
Bibelunterricht dabei zukommen kann und wie eine antisemitismuskritische Lektüre 
biblischer Texte funktioniert. 


TheoWEB
Kooperationsveranstaltung der Bistümer Würzburg, Eichstätt und Bamberg TheoWEB 
mit den Universitäten

Referentin: Jana Hock, 
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für alttestamentliche Wissenschaften an der Universität Bamberg

Verantwortliche: Katharina Rust